Projekt Il Sole 24 Ore (Mailand, Bologna, Carsoli, Verona)

Meine Weltmeisterschaften des Drucks


2006 war das Jahr von Il Sole 24 Ore, ein weiteres großes Projekt, das mich ganz und gar eingenommen hat, eine weitere große Zeitung des italienischen Journalismus. Nach dem Auftakt in Mailand betraute mich manroland Plauen mit der Verdolmetschung in allen vier betroffenen Niederlassungen.

Auch in diesem Fall überschlagen sich die Erinnerungen: Mir fällt eine Schulung zu Aurosys ein, einem Papierrollenhandlingsystem des deutschen Herstellers in Augsburg, in Mailand mitten im Winter. Draußen lag Schnee und die Türen zum Rollenkeller waren sperrangelweit offen … Um arbeiten zu können, war ein riesiger Lufterwärmer notwendig. Aber ich erinnere mich auch an die Freude, einem qualifizierten und gut organisierten Fachmann mit Hang zur Lehre zur Seite stehen zu dürfen.

In Mailand habe ich viele Produktionsnächte lang deutsche und italienische Techniker begleitet und viele Geheimnisse gelernt, wie auf die Maschine und ihre Geräusche zu hören (und glaubt mir: Wenn eine Rillenwalze zu pfeifen beginnt, muss man rennen!).

In Carsoli hingegen glaube ich, nie wieder so viele Walzeneinstellungen gesehen zu haben … der 13er Schlüssel gehört seitdem zu den Erinnerungsstücken, die ich in meinem Büro verwahre.

Ein weiteres Souvenir stammt hingegen aus dem Werk in Sommacampagna (VR) und wurde mir vom Baustellenleiter geschenkt: ein wunderschöner T-Stück aus Messing vom Hydrauliksystem der Maschine, der sich auf meinem Klavier im Salon sehr gut ausnimmt.

Aber 2006 war auch das Jahr der Fußball-Weltmeisterschaften: Das Halbfinalspiel mit dem Sieg Italiens gegen Deutschland haben wir uns alle zusammen in Mailand angesehen, und für die italienischen Drucker und Servicetechniker war es eine schöne Revanche! Beim Endspiel gegen Frankreich waren wir dagegen in Carsoli: Viele erinnern sich an den Sieg und den Ausschluss von Zidane, ich habe jedoch meine ganz persönliche Erinnerung daran, wie wir einen leckeren geräucherten Scamorza-Käse mit gekochtem Schinken gefüllt aus dem Kamin des Ferienbauernhofs aßen, in dem ich und die italienischen und deutschen Techniker untergebracht waren – müde vom Arbeitstag, aber glücklich.

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