Diese Seite zu schreiben fällt mir schwer. Denn einer von ihnen ist nicht mehr unter uns.
Wochenlang reiste ich mit dem Flugzeug von Verona nach Frankfurt und weiter nach Offenbach in das Print Technology Center von manroland. Ich war mit den Technikern von manroland Italia hier und gemeinsam nahmen wir an Mechanik- und Elektronik-Schulungen für Bogenoffsetdruckmaschinen teil, einschließlich des Modells Direct Drive, das für alle neu war, während es für mich dank meiner Erfahrung mit den modernen, ausgefeilten Rotationsdruckmaschinen gut verständlich war.
Nach den Schulungsstunden erwarteten uns Abende mit langen Spaziergängen, Bowling, Abendessen natürlich beim Italiener und zum Ausklang wurde meist herzhaft gelacht und mit Bierdeckeln gespielt.
In der Zwischenzeit wurde die Welt des Drucks heftig geschüttelt: Es war März 2009 und die Krise machte schon von sich reden. Im Juli 2010 hatten die Unternehmen bereits drastische Personalkürzungen vorgenommen, einige Druckzentren hatten sich zusammengeschlossen, andere waren gänzlich geschlossen worden. In Offenbach schauten wir Italiener ungläubig auf die wenigen Verbliebenen in der großen Betriebskantine, aber der deutsche Techniker, mit dem wir arbeiteten, versicherte uns, dass keiner ernsthaft besorgt war: Alle hätten ohne Probleme eine neue Arbeit gefunden. Dieselbe ruhige Reaktion sah ich später bei den Mitarbeitern der Maschinenfabrik Wifag AG, denen das Unternehmen in Konkurs dabei half, eine neue Anstellung zu finden.
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Photo credits: Antonella Pallavicino, Luca Michelli, Luca Sguazzardo (foto L’Arena)